Auftakt Ostalbkreis

KI als Wegbereiter für den Mittelstand – Auftakt der KI-Allianz Baden-Württemberg im Ostalbkreis

Aalen, 15. November 2024. Wie können kleine mittelständische Unternehmen, KI-Expert:innen, Projekte und Initiatoren im Ostalbkreis zusammenfinden, um sich mit künstlicher Intelligenz zu beschäftigen und davon zu profitieren? Unter dem Motto “KI als Game Changer für KMU?” startete am 6. November die Auftaktveranstaltung der KI-Allianz Baden-Württemberg. In der Neuen Aula der Hochschule Aalen wurden praxisnahe Ansätze und neue Kooperationsprojekte vorgestellt – unter anderem durch
das Community Management der KI-Allianz, das gemeinsam mit dem Landkreis als Genossenschaftsmitglied und der Hochschule Aalen als Partner verschiedenste Akteur:innen aus Politik, Wirtschaft und Forschung gezielt vernetzt.
“Unser Ziel ist es, den Mittelstand fit für den Einsatz von künstlicher Intelligenz zu machen, indem wir die richtigen Menschen und Ressourcen zusammenbringen”, sagt Sandra Rohner, Geschäftsführerin der KI-Allianz. “Durch gezielte Vernetzung und den Austausch mit Fachexpert:innen, Forschungseinrichtungen und Entscheidungsträger:innen unterstützen wir die Unternehmen dabei, konkrete Anwendungen zu entwickeln und den Wandel aktiv zu gestalten. Die KI-Allianz ist ein starkes Netzwerk, das praxisnahe Lösungen fördert und den Zugang zu KI-Technologien erleichtert.”

Datenplattform, KI-Challenge und Datenqualität: Teilvorhaben im Ostalbkreis

Professor Dr.-Ing. Martin Heckmann von der Hochschule Aalen stellte das Projekt “Datenqualität” vor, das im Rahmen der KI-Allianz an der Hochschule durchgeführt wird. Dieses Projekt bildet eine wesentliche Grundlage für die überregionale KI-Datenplattform der KI-Allianz und widmet sich zentralen Aspekten der Datenaufbereitung und -qualitätssicherung. Ein interdisziplinäres Team von Forschenden aus den Fakultäten Maschinenbau, Elektronik und Informatik sowie Wirtschaftswissenschaften arbeitet hier an der automatisierten Erkennung und Korrektur fehlerhafter Daten, der Datenannotation und der Optimierung der Datenrepräsentation. “Hohe Datenqualität ist eine unverzichtbare Grundlage für erfolgreiche KI-Anwendungen. Mit unseren Arbeiten zielen wir darauf ab, Anwendenden Methoden an die Hand zu geben, um diese mit wenig Aufwand zu erreichen“, sagt Heckmann. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt fließen direkt in die Entwicklung der sektorenübergreifenden Datenplattform ein.

Die KI-Datenplattform wird unter der Leitung von Dr.-Ing. Thomas Usländer, der als Business Developer im Fraunhofer IOSB in Karlsruhe arbeitet, mit insgesamt 9 Partnern aus den Regionen der KI-Allianz umgesetzt. Die KI-Datenplattform bietet insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) sowie öffentlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen die Möglichkeit, die für KI-Anwendungen notwendigen Assets zu finden und gemäß definierten Regeln in einem Public-Private-Partnerschaftsmodell einzusetzen. Die KI-Assets umfassen sowohl Datensätze zum Trainieren von
KI-Modellen als auch vortrainierte KI-Modelle selbst. “Unser Ziel ist es, eine anpassbare und praxisorientierte Plattform zu schaffen, die KI-Assets anwendungsorientiert und standardisiert beschreibt und damit leicht auffindbar macht. Dies fördert die Zusammenarbeit mit anderen Partner:innen in einem KI-Ökosystem – ein unverzichtbarer Faktor, um einerseits dem Fachkräftemangel zu begegnen und andererseits die Entwicklung von KI-Anwendungen für die Sektoren der Produktion, Gesundheit, Smart Cities und Mobilität wirtschaftlicher zu machen. Bereits bestehende KI-Assets können
verwertet, angepasst und wiederverwendet werden”, erklärt Usländer. “Durch standardisierte Metadaten und einer Serviceunterstützung für den Zugang zu Rechenressourcen wird zudem der Einsatz von KI für regionale Unternehmen vereinfacht und beschleunigt”, so Usländer weiter.

Erste Anwendende gesucht

Ergänzend dazu bietet das Teilvorhaben mit dem Anwenderforum eine Mitmachmöglichkeit. Zukünftige Nutzende der KI-Datenplattform können sich als “Early Adopter” ab Mitte November mit ihren Ideen und Bedarfen aktiv in die Entwicklungsphase einbringen. Ab Sommer 2025 sollen die ersten Anwendenden aus dem Forum die Plattform testen und ihre praktischen Erfahrungen direkt an das Entwicklerteam zurückspielen. Durch diesen kontinuierlichen Austausch über Bedarfe und Anwendungswünsche wird
die KI-Datenplattform praxisnah ausgerichtet und maßgeschneidert. Unternehmen, die Interesse an einer frühen Nutzung haben, können sich unverbindlich an das Community Management der KI-Allianz wenden, um mehr über das Anwenderforum und die Nutzungsmöglichkeiten zu erfahren.

Das zweite Teilvorhaben unter Leitung des Fraunhofer IOSB ist die KI-Challenge, die sich gezielt an Unternehmen und Behörden richtet, die erste Schritte im Bereich Künstlicher Intelligenz wagen wollen. Dieses Projekt zielt darauf ab, nachhaltige KI-Entwicklungsvorhaben in den Regionen bedarfsgerecht anzustoßen und regionale Schwerpunktthemen aufzugreifen. Interaktive KI-Engineering-Workshops bieten Unternehmen die Möglichkeit, konkrete Anwendungsfälle zu diskutieren und gemäß dem KI-Engineering Vorgehensmodell PAISE® praktische Roadmaps für deren Umsetzung zu
entwickeln. “Die KI-Challenge hilft, KI nicht nur als leistungsfähige Technologie mit einem riesigen Hype, sondern als praktisches Werkzeug für eigene langfristige Geschäftserfolge zu verstehen”, sagt Usländer. Die Hochschule Aalen und der Landkreis unterstützen dieses Teilvorhaben als engagierte Partner und tragen dazu bei, regionale Schwerpunkte des Ostalbkreises zu setzen und die regionale Wirtschaft gezielt zu fördern.

KI als Innovationstreiber für die Region

Wichtige Impulse lieferten die verschiedenen Expert:innen, die an dem Abend zu dem rund 100 Personen großen Publikum sprachen. “Bei Firmenterminen werde ich immer gefragt: Wie sieht die Anwendung von KI konkret aus?”, so Landrat Dr. Joachim Bläse, der die grundlegende Bedeutung der Nutzung von künstlicher Intelligenz für den Wirtschaftsstandort Ostalbkreis betonte. „Prozessoptimierung und neue Geschäftsmodelle sind essenziell für die Zukunftssicherung unsere Unternehmen, gerade auch vor dem Hintergrund von Transformation und Fachkräftemangel“, ergänzt der Landrat. Dr. Tatjana Djuric-Rissner, Head of Application bei PVA TePla Analytical Systems GmbH, zeigte anhand praktischer Beispiele, wie die Implementierung von KI-Lösungen zur Effizienzsteigerung beitragen kann. Das in Westhausen ansässige Unternehmen nutzt bereits in Kooperation mit der Hochschule Aalen künstliche Intelligenz, um Prozesse zu vereinfachen und zu automatisieren.

Doch der Weg dahin sei für viele Unternehmen nicht einfach, weiß Peter Schopf. Der KI-Experte ist beratend für Firmen tätig, und weiß um die Schwierigkeiten in der Implementierung einer neuen technischen Arbeitsweise. “Wie können Firmen den ersten Schritt machen? Warum sollte KI genutzt werden? Und welche Maßnahmen sind erforderlich, um den Wandel mitzugestalten?” All diese Fragen müssten im Vorfeld geklärt werden – Unterstützung gebe es jedoch durch Berater:innen und Projekte. “Eines ist aber klar: Alle können wir bei diesem Wandel nicht sofort mitnehmen”, sagt der Referent und hebt hervor, dass Unternehmen eine klare Vision und Offenheit für den Einsatz von KI mitbringen müssen. Gleichzeitig gebe es durch die Möglichkeiten der generativen KI mittlerweile aber auch niederschwellige Einstiegsoptionen, an die sich auch Unternehmen herantrauen können, die bisher mit der Materie KI im klassisch-technischen Kontext nicht vertraut waren.

Community Management: Ihre erste Anlaufstellte vor Ort

In allen sechs Regionen Baden-Württembergs stellt die KI-Allianz mit ihren Community Manager:innen vor Ort die erste Anlaufstelle für Unternehmen und Institutionen bereit. Egal, ob ein Unternehmen bereits KI nutzt, sich erst einmal informieren möchte oder geeignete Partner:innen für zukünftige Projekte sucht – die Community Manager sind für Anliegen rund um das Thema KI da. Sie verweisen Interessierte bei Bedarf an die passenden Expert:innen, stellen Kontakte zu geeigneten Projektpartner:innen her und schaffen über die Regionen hinweg eine direkte Verbindung zu den Projekten und Initiativen der KI-Allianz. Wer Interesse am Anwenderforum oder den Teilprojekten der KI-Allianz hat, kann sich ebenfalls direkt an das Community Management vor Ort wenden – als Türöffner zum breiten Netzwerk der KI-Allianz.

Bilder der Auftakt-Veranstaltung

Über die KI-Allianz Baden-Württemberg

Die KI-Allianz Baden-Württemberg ist eine zentrale Initiative, die sich aus den Regionen Karlsruhe, Stuttgart, Neckar-Alb, Freiburg, Nordschwarzwald und Ostalbkreis zusammensetzt. Ihr Ziel ist es, eine Brücke zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und öffentlicher Verwaltung zu bilden, um durch eine zielgerichtete Vernetzung die Anwendung und Entwicklung von KI-Technologien voranzutreiben. Dabei verfolgt die Allianz das Ziel, den wirtschaftlichen Erfolg in den Regionen zu sichern und zu erweitern sowie einen praxisnahen und effektiven Wandel im Umgang mit KI-Technologien
zu gestalten.

Die KI-Allianz steht für ein starkes Netzwerk aus verschiedenen Akteuren, das durch aktiven Wissenstransfer und transparente Informationen die Potenziale von KI-Technologien zugänglich macht. Als anerkannte Anlaufstelle und Impulsgeber setzt sich die KI-Allianz Baden-Württemberg aktiv für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur in Baden-Württemberg ein.

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